Ziel ist es, Stimmen zu stärken, Realitäten sichtbar zu machen und konkrete Impulse für Wandel zu setzen – gestützt durch Fakten, Erfahrung und persönliche Perspektiven.

Stadtraumgestaltung

Visionen für einen inklusiven öffentlichen Raum
Zeit: 15:00 – 16:30 Uhr
Ziel: Entwicklung einer Vision für den öffentlichen (Innen-)Stadtraum

Wie kann öffentlicher Raum so gestaltet werden, dass er demokratischer und inklusiver wird – insbesondere für Frauen? Welche Rolle spielen Klimawandel, veränderte Arbeitsformen, soziale Diversität und digitale Transformation in der Zukunft unserer Städte? Das Podium „Stadtraumgestaltung“ nimmt diese Fragen in den Fokus und diskutiert konkrete Impulse für Planung, Politik und Nutzung.

Leitfragen:

  • Was gehört heute zum öffentlichen Raum – und was (noch) nicht?
  • Wie kann Stadtgestaltung Teilhabe und Sichtbarkeit für mehr Gruppen schaffen – insbesondere für Frauen?
  • Welche Impulse setzen wir jetzt – in Planung, Politik, Nutzung?

Gäste auf dem Podium:

  • Prof. Dr. Ute Knippenberger, Technische Hochschule Aschaffenburg
    Expertin für Smart Cities und nachhaltige Immobilienentwicklung
  • Carla Riechardt, Social.Form Darmstadt
    Architektin mit Schwerpunkt auf temporäre und adaptive Stadtraumnutzung
  • Prof. Astrid Schmeing, Hochschule Darmstadt
    Forscherin zur Stadtbaugeschichte und gegenwärtigen Stadtentwicklungsprozessen
  • Käte Zierhut, Bauingenieurin, Geschäftsführerin von Das Blumen, Darmstadt
    Praxisnahe Perspektive aus dem baunahen Kontext

„Der öffentliche Raum ist essenziell für das städtische Leben, da sich in ihm die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft entfaltet“, heißt es in einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Öffentliche Räume sind Orte der Begegnung, des Verkehrs, der Freizeit, aber auch der Aushandlung und Macht. Durch gesellschaftliche Veränderungen – etwa den Klimawandel oder neue Lebens- und Arbeitsformen – stehen diese Räume vor neuen Herausforderungen. Ziel des Podiums ist es, Impulse zu setzen für gerechtere, vielfältigere und zukunftsfähige Stadträume.

Studie des BBSR

Rollenbilder

Fehlende Strukturen & Rollenbilder – Berufliche Gleichstellung im Bauwesen neu denken
Zeit: 17:30 – 18:30 Uhr
Ziel: Visionen zur Verbesserung der beruflichen Teilhabe von Frauen entwickeln

Frauen sind im Bauwesen und angrenzenden Berufsfeldern stark unterrepräsentiert – besonders in Führungspositionen und der unternehmerischen Selbständigkeit. Dieses Podium diskutiert, welche strukturellen und kulturellen Barrieren berufliche Gleichstellung hemmen – und wo mutmachende Perspektiven liegen.

Im Fokus stehen wirtschaftliche Ungleichheiten wie Rentenlücken und Teilzeitfallen ebenso wie Chancen zur Selbständigkeit, gezielter Förderung und zur Schaffung unterstützender Strukturen. Ziel ist es, Wege zu entwickeln, wie Frauen im Bauwesen langfristig sichtbar, unabhängig und wirtschaftlich abgesichert arbeiten können.

Leitfragen:

  • Wo fehlen heute unterstützende Strukturen wie Kinderbetreuung, rechtliche Rahmen oder gezielte Förderung?
  • Welche tradierten Rollenbilder wirken noch immer als ökonomische Bremsen?
  • Wie kann Selbständigkeit gezielt als Chance für mehr Unabhängigkeit gefördert werden?

Impulsthemen:

  • „Raus aus der Teilzeitfalle“ – Altersarmut durch Care-Arbeit
  • „Zu viel Bescheidenheit“ – Wie weiblich geprägte Kommunikationsmuster wirtschaftlich nachwirken
  • „Mehr wagen – Selbständigkeit als Weg“ – Welche Chancen Frauen sich nehmen (dürfen)

Gäste auf dem Podium:

  • Iris Behr – Juristin, Kommunalpolitikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Bau- und Wohnungspolitikerin mit starkem Netzwerk
  • Dr. Katharina Neubauer – Architektin (TOMAS, Berlin), aktiv in interdisziplinären Projekten und Netzwerken
  • Johanna Röh – Tischlermeisterin, Initiatorin der erfolgreichen Petition für Mutterschutz bei Selbständigen
  • Prof. Astrid Wuttke – Universität Siegen, Architektin der Mathildenhöhe und Partnerin bei Schneider + Schumacher

„Nur 16 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland werden von Frauen geführt.“
„44 % der Unternehmerinnen gründen im Nebenerwerb – wirtschaftliches Risiko wird minimiert.“
„Bei Selbständigen mit Beschäftigten liegt der Frauenanteil bei nur 25 %.“
„Selbständige Frauen beschäftigen 3,4 Millionen Menschen – sie sind wirtschaftlich entscheidend aktiv, aber unterrepräsentiert.“

BMWK – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

„Der Frauenanteil im Architekturstudium liegt über 50 %, ist aber in Führungspositionen kaum sichtbar.“

Bundesarchitektenkammer (BAK)

„Im Handwerk sind nur 14,1 % der Auszubildenden weiblich.“

ZDF Handwerkerinnen im Baugewerbe

„Frauen erhalten im Schnitt 33 % weniger Altersrente als Männer.“
„Die durchschnittliche Altersrente von Frauen beträgt 908 Euro – bei Männern sind es 1.348 Euro.“
„Die Rentenlücke beträgt bei Neuzugängen in Altersrente 28 %, bei Bestandsrentnerinnen 33 %.“

WSI – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut Rentenstatistik 2023